Digitale Transformation, Disruption und Work 4.0– die digitale Revolution und ihre zahlreichen Facetten erobert nicht nur Industrie und Produktionsverfahren, sondern stürmt ebenso die Flure ganzer Führungsetagen: Angesichts von Hightech, neuen Tools und 24/7 gilt es neue Schlüsselkompetenzen im Bereich von Führungsqualifikationen aufzubauen, die das Fortschreiten der Digitalisierung berücksichtigen und es dennoch erlauben, den jeweils individuellen Fokus auf die Mitarbeitenden nicht zu verlieren. Denn durch die sich parallel aufbauende digitale ‚Distanz‘ stellt sich vornehmlich die Frage, wie sich MitarbeiterInnen zwischen Apps & Co. noch gut und gesund anleiten lassen. Aber auch Fragen nach neuen Chancen, die sich durch die digitale Transformation für die Umsetzung einzelner Projekte bieten, werden immer relevanter.
Während also bestimmte Aspekte der digitalen Welt hilfreich wie erfolgsversprechend sein können, birgt sie dennoch Schattenseiten, die für Unwissende innerhalb von Unternehmen geradezu verheerend sein können: Heutzutage lässt bereits das Fehlen eines Webauftritts potenzielle Kunden sofort die Seriosität ganzer Firmen in Frage stellen. Und dies betrifft nicht nur die Zusammenarbeit hier in Deutschland, sondern weltweit: Durch die Digitalisierung arbeiten wir global, wir agieren im globalen Wettbewerb und – wir kommunizieren global, denn mittels Social-Media wächst die Welt zusehends zusammen. Um langfristig im Rahmen dieser Entwicklungen bestehen zu können, ist es für alle Marktteilnehmer essentiell, interne wie externe Kommunikationsstrategien kontinuierlich zu überprüfen und unter Umständen neu auszurichten. Führungskräfte stehen dabei meist besonders in der Verantwortung, den notwendigen Überblick zu behalten. Saboor Jamil beforscht deshalb, welche Herausforderungen die digitale Transformation für Führungskräfte mit sich bringt und vor allem wie diese schnell, effizient aber auch nachhaltig bewältigt werden können.
Jamil hat in seiner langjährigen Funktion als Consultant, Coach und Trainer die Challenge der Digitalisierung für Führungskräfte innerhalb multinationaler Großunternehmen, in mittelständischen und kleinen Firmen aber auch bei Gründern, Selbstständigen oder auch interessierten Privatpersonen beobachten und begleiten können. Dabei erkannte er, dass ein neu zu erarbeitendes Managementverständnis benötigt wird, damit sich Unternehmen auch weiterhin am Markt etablieren respektive wirksam profilieren können. Deshalb erforscht Jamil derzeit gemeinsam mit einem internationalen Netzwerk, das sich aus Kolleginnen und Kollegen anderer Hochschulen, Unternehmern, NGOs etc. zusammensetzt, innovative Ansätze zu neuen Managementmethoden und Führungsmöglichkeiten insbesondere das Mindset.
Managementmethoden, die einen „Digital Leader“ nach Jamil ausmachen, beruhen dabei nicht unbedingt auf smarten Tools, sondern viel mehr auf einer direkten Beziehung zum Team sowie zwischenmenschlicher Fähigkeiten als Moderator wie Motivator: Will ein Unternehmen beispielsweise neue Strukturen etablieren und umsetzen, ist es unvermeidlich, die Mitarbeitenden von diesen Neuerungen zu überzeugen, damit diese auch tatsächlich genutzt und ‚gelebt‘ werden. Was sich innerhalb eines persönlichen Austauschs als völlig problemlos darstellen mag, entwickelt sich in einem größeren Betrieb mit mehreren – eventuell internationalen – Niederlassungen zu einem komplexen Unterfangen, bei dem es nicht nur um den Austausch fachlicher Expertise geht, sondern auch darum, sprachliche wie kulturelle Einflüsse oder technische Entwicklungen zu berücksichtigen. Gerade auf dieser Ebene wird von Führungskräften zunehmend erwartet, gut moderieren und vor allem motivieren zu können, um die benötigte Akzeptanz und Vertrauensbasis beim Gegenüber zu schaffen. Die Ergebnisse der Forschung Jamils sind somit gewinnbringend für den praktischen Alltag und können natürlich ebenso von kleinen und mittelständischen Unternehmen angewandt werden.
Um die sehr komplexe Thematik ‚Digital Leadership‘ zu beforschen, arbeitet Jamil in einem interdisziplinären Umfeld und verfolgt hierfür Entwicklungen in den Bereichen Informatik (Digitale Kommunikationstechnologien, Big Data, Cloud Computing, Künstliche Intelligenz (KI)) und Wirtschaftsinformatik genauso wie Aspekte der Sozialen Psychologie und die verschiedener Führungsstile. Neben all diesen Technologien, wissenschaftlichen Betrachtungen und Theorien gelingt es Jamil stets den Fokus auf den jeweiligen Menschen zu behalten. In einer digitalen Welt ist gerade der analoge, persönliche Austausch wertzuschätzen und aufrechtzuerhalten.
Auch um wichtige Impulse aus der Praxis oder der Wissenschaft zu seinen Forschungsthemen zu bekommen und derzeitige Problemstellungen zu verstehen, schätzt Jamil jederzeit den offenen und konstruktiven Austausch mit allen Interessierten.
Das Forschungsprojekt „Digital Leadership“ verfolgt das Ziel, den tiefgreifenden Veränderungen, die sich durch die digitale Transformation ergeben, ein aktuell diskutiertes Führungskonzept gegenüberzustellen bzw. ein neues Führungsverständnis zu schaffen. Dieses Vorgehen eröffnet neue Chance, birgt aber natürlich auch Herausforderungen und Risiken. Demgemäß sind nachfolgende Forschungsfragen näher zu beleuchten:
Auch wenn in Saboor Jamils Forschungsarbeit Digital Leadership am Beispiel von multinationalen Unternehmen betrachtet wird, ist davon auszugehen, dass seine Ergebnisse auf andere kleine und mittelständische Unternehmen übertragbar sind (schließlich ist Digital Leadership in allen Unternehmensformen unentbehrlich).
Unternehmen, die über 500 Jahre alt sind und immer noch existieren, lassen sich weltweit an einer Hand abzählen. All diese Unternehmen haben gemeinsam, aus Krisenphasen erfolgreich hervorgegangen zu sein. Maßgeblich für diese Erfolge war das jeweilige Management, das die Herausforderung erfolgreich gemeistert hat, kontinuierlich die Interaktion zwischen Unternehmen und Markt zu analysieren und relevante Veränderungen frühzeitig zu identifizieren. Dadurch konnten Prozesse und Organisationen des jeweiligen Unternehmens angepasst werden. Um in Unternehmen neue Strukturen nachhaltig zu etablieren und umzusetzen, ist es unerlässlich, die Mitarbeiter von notwendigen Neuerungen zu überzeugen. In einem solchen Kontext beeinflussen sich die Thematiken ‚Digital Leadership‘ und ‚Unternehmenslebenszyklen‘ gegenseitig.
Saboor Jamil erforscht diese Interaktion, um die Zusammenhänge und direkten Einwirkungen noch besser verstehen zu können und mithilfe dieses Wissens die nötige Akzeptanz beim Gegenüber hervorrufen zu können.
Von seinen Ergebnissen profitieren insbesondere Unternehmen im Rahmen der Digital Economy, da sie interne Zyklen besser differenzieren und – mithilfe der Mitarbeiter – umsetzen können.
Saboor Jamil verfolgt mit seinen Forschungsaktivitäten das langfristige Ziel, die Digitalisierung als Vorteil aller aktiv voranzutreiben. Dabei wünscht er sich, dass gerade im Kontext der digitalen Transformation der Fokus Mensch nicht aus den Augen verloren wird und dass persönliche Gespräche auch weiterhin Bestand haben.
Saboor Jamil ist sehr interessiert an einem offenen Austausch mit allen: vom multikulturellen, international aktiven Großkonzern, über regional fokussierte mittelständische Unternehmen bis hin zu Freelancern oder NGOs.
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